Max Dauthendey - Singsangbuch - Liebesgedichte

Geht die Sonn' nicht auf. Regen auf den Steinen, Ihre Bäcklein weinen. Berglein und die Hecken Voller Tränen stecken. Kein Ding hält am Ort, Nebel trägt es fort. Weinend kommt die Stund, Lebwohl sagt der Mund. Und die Trän' sagt: bleib! Und das Herz im Leib Dreht sich schluchzend um, Nur der Fuß geht stumm. Weiter rollt die Welt, Und der Regen fällt. Das Zimmer im Schweigen Im Ofen sonst, heimlich verstohlen, Lag lachend die Glut auf dem Rost; Rot scheinen auch heut dort die Kohlen, Doch es brennt mich das Feuer wie Frost. Das Fleisch liegt sich hart auf dem Teller, Und Wein steht sich sauer im Glas; Zu Gold wurde einst jeder Heller, Wenn mein Schatz auf der Tasche mir saß. Das Zimmer, im Schweigen, im harten,

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