Max Dauthendey - Sangdichtung Dornröschen

Rosen?! Dornröschen mein! Sie halten sich umschlungen. Sie sehen sich lange stumm in die Augen. Der Rosenschein (brausend) Vom Rotdorn in Strahlen schäumt Purpurhauch, Blutscharlach bäumt der Granatenstrauch, Öldüfte quellen vom Mandelbaum, Rosig Schwellen die Lüfte. Der Dichter (hat sich erhoben und führt Dornröschen vom Throne, er singt innig leise) Draußen flammen die Gärten, mein Kind, Die Seen weben lichtseiden, Draußen schäumt rosig der Blütenwind, Mein Herz, — laß uns lieben und leiden. Der Dichter und Dornröschen schreiten im roten Rosenregen durch die Halle hinaus in die purpurnen Gärten. Hinter ihnen erlischt die Halle in Dunkelheit. Wäh- rend sie draußen hinter den Rosenbüschen verschwinden, erlischt der Garten, mit der verklingenden Musik sinkt stummes Dunkel. aus ultraviolett

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