Max Dauthendey - Lusamgärtlein

Und Asche werden alle Wünsche bald Mit Armen wie ein Feuer, das zum Himmel langt, Vor dessen Hitze jedem grünen Blatte bangt, Greift Liebe in der Wünsche jungen Wald, Und Asche werden alle Wünsche bald. Und wie der blaue Geist der letzten Flammen Raffen der Wünsche Seelen sich zusammen Und fliegen fort, damit es Frieden werde. Wo einst getobt die jähe Flammenherde, Bleibt wunschlos sanfte Asche auf der Erde. Die Ferne und die Nähe ward ein Ort Und dich und mich, uns trug die Flamme fort, Die Ferne und die Nähe ward ein Ort. Wir Menschen wachsen mit den Bäumen auf Und werden wie die Bäume einst zum Scheiterhauf. Es zünden sich, wie Scheit an Scheit, so Mann an Weib Und lodern von der Erde fort als einziger Leib; Sind Freudenfeuer in der kurzen Nacht Und haben sich auf Feuerfüßen aufgemacht Und wissen nichts von ihrer eigenen Pracht. Bald... Bald werden wir wieder zu den Birken gehen, Die mit ihren weißen Stämmen biegsam wie junge Menschen dastehen.

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