Max Dauthendey - Lusamgärtlein
Und wenn dein Nacken sich schlank bewegte, War es, als ob der Mond mit Händen an dir niedersank Und sich um deine Hüften sehnend legte. Du wurdest wie ohne Gefühl, und wie aus Silber gegossen, Und lehntest dich kühl zurück in den Mondschein, den großen. Da ist mir eine Blutwelle steil in den Schädel geschossen, Und ich hätte gern, wie ein Narr, mein Messer nach dem Mond gestoßen. Ein paar Heckenrosen Ein paar Heckenrosen, die ich gestern für dich im Mondschein gepflückt, Stehen heute rosig im Glas, wie von deiner Nähe entzückt. Gestern stahl sich kaum ihre Blässe in die bläuliche Nacht, Sie waren in Dämmerdunkel noch nicht für dich erwacht. Sie waren noch Schwestern der Blätter und Büsche gestern, Heute sind sie deines Lächelns und deiner Wangen Schwestern. Die Rosen, wenn in die Nähe verliebter Augen kommen, Sind nicht wie Vögel, denen die Freiheit genommen, und die man gefangen, Die Rosen werden erst Rosen in der Nähe errötender Wangen. Heut kommt der Sturm an, um die Bäume zu finden Heut kommt der Sturm an, um die Bäume zu finden. Seit jeder Baum belaubt und ein grüner Turm, Hat der Sturm noch kein Blatt geraubt. Aber heut ließ er sich nicht mehr binden.
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