Max Dauthendey - Singsangbuch - Liebesgedichte

Die mit starrem Munde Dich zum Abschied weckte, Sich nur Öde streckte. Fühl' die Haut erkalten Und die Stirn sich falten, Muss ins Leere schauen Und dem Tag misstrauen. Trennen ist ein Sterben, Schlägt die Welt in Scherben. Kein Lied fällt mir mehr ein Locktest mich in dein Herz hinein, Mir ist die Luft ausgegangen, Meine Stimme liegt bei dir gefangen, Kein Lied fällt mir mehr ein. Und rings hör' ich doch Lieder genug, Es fingen beim Nesterbauen Die Vögel im Grünen und Blauen Und haben noch Lieder im Flug. Nur ich muß schweigen und geh' herum, Als fürcht' ich die Vögel zu stören, Und ließ mich do gern vor dir hören, — Doch atemlos bin ich und stumm. Wenn doch die Gedanken mir die Liebste brächten Wenn doch die Gedanken Mir die Liebste brächten!

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