Max Dauthendey - Singsangbuch - Liebesgedichte

Man den Most im Keller hat. Ach, das Leben ist versüßt Dem, der sich durchs Leben küßt. Wer verkennt des Jahres Zweck, Dem nur schenkt der Herbst den Dreck. Liebste, drück mir auf den Mund Küsse wie die Blätter bunt, Küsse wie der junge Most, Und berauscht leb' ich getrost. Des hab' ich mich noch nie bedankt Des hab' ich mich noch nie bedankt, Daß deine Hände nach mir langen Und deine Lippen mich empfangen, Daß in den Hügeln deiner Brüste Ich mir fürs Leben Sehnsucht küsste, Und gern mein Herz nach deinem krankt. Des sei die Stund, die dich vollbracht, Die dich zur Liebeslust erdacht, Von jeder neuen Stund bedankt. Trennen ist ein Sterben Wie der Tag sich windet Und kein Ende findet! Die Minuten stehen, Müssen rückwärts sehen. Seit der Morgenstunde,

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