Max Dauthendey - Der japanische Holzschnitt

30 Sang-BumChin – Michael Mayer Kultur zeichnet als ein von ernsthafter inhaltlicher Auseinandersetzung geprägtes Bild der anderen Kultur, verzichtet er in seinen Novellen auf die gängigsten Klischees und Topoi […]“ Zur europäi­ schen Perspektive siehe auch Mayer (2010a). 13 Johannes Mahr stellt heraus, dass Dauthendey die Holzschnitte gekannt haben muss, weil er die Eindrücke seiner Japanreise erst in Würzburg verschriftlicht hat (ebd.: 27). Einen Überblick über die literarischen Quellen gibt Schuster (1977: 75ff.). Vgl. auch Klawitter (2015: 138). Klawitter expliziert, dass die Acht Holzschnitte auf das chinesische Vorbild Acht Ansichten von Xiao-Xiang zurückgehen. 14 Mahr verweist auch darauf, dass sich alle Holzschnitte Hiroshiges zum Biwassee in dem Band von Forrer (1997) finden. 15 Suk-Geoung Han konstatiert, dass Dauthendey aus der japanischen Kunst ebenfalls das Stilmittel übernimmt, mit wenigen Worten viel zu sagen. Somit sieht er Einflüsse des Haiku auf die Novellen gegeben. Den Bezug begründet Han sprachlich durch die häufige Verwendung von Verben der Sin- neswahrnehmung in den Novellen (Han 1995: 34). Formal lässt sich die Haiku-Form in den Novellen kaum ausmachen. 16 Für die Beziehung zwischen Schrift und Natur siehe auch Schaffers (2006: 160f.) und Stamm (2000: 72ff.). 17 Stamm sieht darin auch die Rückkehr Ata Monos ins Soziale (vgl. Stamm 2000: 70ff.). 18 Im fünften Text Der Wildgänse Flug in Katata nachschauen geht es um die Produktion von Kunst, ins- besondere um Malerei (vgl. dazu Mayer 2010b). Diese Novelle wurde auch hinsichtlich der Schrift- und Zeichenproblematik untersucht (vgl. Stamm 2000: 80 u. Klawitter 2015: 141f.). Bibliographie Altenberg, Peter (2007): Wie ich es sehe. Nach der Ausgabe letzter Hand. Zürich: Manesse. Sommerkamp, Sabine (1992): Die deutschsprachige Haiku-Dichtung. Von den Anfängen bis zur Gegen- wart. In: Araki, Tadao (Hg.): Deutsch-Japanische Begegnungen in Kurzgedichten . München: Indium Verlag, S. 79–91. http://kulturserver-nds.de/home/haiku-dhg/Archiv/Sommerkamp_deutschsprHai- kudichtung.htm Bazin, Germain ‒ Gerson, Horst (Hg.) (1971): Kindlers Malereilexikon. Sachwörterbuch der Weltmalerei: [6. Bd.]. Zürich: Kindler Verlag. Berger, Klaus (1980): Japonismus in der westlichen Malerei 1860–1920 . München: Prestel. Chin, Sangbum (2000): Die östliche Einflüsse und Parallele auf die modernen Literaturströmungen um Jahrhundertwende . In: The Comparative Study of World Literature Vol. 4, 2010, 205–250. http://www. dbpia.co.kr/view/ar_view.asp?arid=1533452 (13. 12. 2013) Chin, Sangbum (2010): Die Asienrezeption in der deutschen expressionistischen Kunst und Litera- tur und ihre ästhetische Bedeutung. In: TRANS: Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften Nr.17/2010. http://www.inst.at/trans/17Nr/1-12/1-12_chin17.htm Dauthendey, Max (1952): Die acht Gesichter am Biwasee. Japanische Liebesgeschichten. Berlin: Rowohlt. Einstein, Carl (1996): Der frühere japanische Holzschnitt . In: Schmid, Marion (Hg.): Einstein Werke , Bd. 2, 1919–1928. Berliner Ausgabe. Berlin: Fannel & Walz, S. 240–263. Fäthke, Bernd (1983): Jawlewsky, van Gogh und Japan. In: Alexej Jawlensky. Zeichnungen – Graphik – Dokumente. Wiesbaden: Museum Wiesbaden. Forrer, Matthi (1997): Hiroshige Prints and Drawings. München – New York: Prestel. Günter, Christiane C. (1988): Aufbruch nach Asien. Kulturelle Fremde in der deutschen Literatur um 1900. München: iudicium Verlag. Han, Suk-Geoung (1995): Die Konstruktion kultureller Differenzen zwischen Asien und Europa bei Max Dauthendey . Unveröff. Mag. Bayreuth.

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