GEDICHTE VON MAX DAUTHENDEY

Die Sehnsucht peitscht Die Sehnsucht pei tscht mi t scharfem Dorn, Sie rei tet mich wi ld Und gibt mi r den Sporn, Und ob mein Herz strei tet, Sie macht mir die Hände zu Hufen aus Horn Und rennt mi t mi r durch die Wände. Die Sehnsucht, sie ist wie Salz im Meer, Die Zunge wi rd mi r bi t ten, Und Durst klebt schwer In Gaumen und Brust . Und wie der Schaum auf Wel len lebt, So mir die Sehnsucht am Munde schwebt. Wie Wel len, die sich erdrücken müssen, Erdrücken sich meine verlassenen Lippen In Sehnsucht nach deinen Küssen. Max Dauthendey 1867-1918

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