GEDICHTE VON MAX DAUTHENDEY

Der W ind hat St imme bekom men Der Wind hat St imme bekommen, Er geht um die Häuser mi t Grol len, Er hat einen Anlauf genommen Und weht die Wolken zu Hauf. Er bringt die Stille ins Rollen, Er leckt den Schnee an den Bergen auf Und taumel t die Straßen ent lang Wie ein Trunkenbold mit Tol len und Sang. Er möchte mi t krassen Gelüsten Aufbauen und verwüsten, Er ruft Namen aus, die verschol len, Hetzt Geister auf, die sich brüsten sol len, Und setzt wie ein Meister ein großes Wort in die Luft. Aber er bleibt an keinem Ort; Er drückt an das Tor, Machst du auf, — ist er fort, Wie einer, der falsche Liebe schwor.

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